Immer zum Geburtstag meines Sohnes, mache ich mich an die Arbeit und picke die besten Fotos aus seinem vergangenen Lebensjahr aus dem digitalen Ordner (von gefühlten hunderttausend Bildern). Das braucht Zeit. Viel Zeit. Aber wenn ich dann mit meinen lieben Familienmenschen diese Bilder anschaue und die gemeinsamen Erlebnisse Revue passieren lasse, überkommt mich ein wunderschönes Glücksgefühl.
Ein Geburstags-Ritual, welches jedes Jahr wiederholt werden kann und einem immer wieder von Neuem bewusst macht, wie viel im vergangenen Jahr passiert ist: Höhenflüge, Enttäuschungen, Farbiges, Graues, Spannendes, einmal-und-nie-wiederIges, Glücksmomente, Feriengefühle, und so weiter und so fort.
Ein schönes Ritual für jeden Erwachsenen, aber auch – und insbesondere – für Kinder. Neben Kuchen essen und Geschenke auspacken, darf ruhig auch Zeit sein für Erinnerungen und Gedanken an das vergangene Lebensjahr.
In unserem Fall ist das dann ein USB Stick, auf dem die ausgewählten Bilder gespeichert sind und der beim Fernseher eingesteckt werden kann. Technisch keine Masterübung. Zum Glück. Das Ding läuft dann in der Endlos-Schlaufe, immer und immer wieder tauchen die Fotos in derselben Reihenfolge auf.
Natürlich kann man dazu eine kleine Rede halten und ein paar spezielle Momente mit Erzählungen ergänzen. Aufgrund der Aufmerksamkeits-Spanne bei Kindern im Vorschulalter, verzichte ich jedoch vorderhand darauf und lasse die Bilder für sich selber sprechen. Es ist lustig, wie sich die Kinder ganz von alleine mal kurz hinsetzen, sich ein paar Impressionen zu Gemüte führen und mein Sohn dann auch die eine oder andere Geschichte von sich aus dazu erzählt: Wo wir waren. Was er da gesehen hat. Wieso die Mama da geschimpft hat….
Es ergeben sich daraus sehr spontane Gespräche über Erlebtes und ein wenig Ablenkung von der materiellen Seite des Geburtstags, der fulminanten «Geschenkli-Schlacht».
Auch für uns Eltern ist es berührend zu sehen, was im vergangenen Lebensjahr alles war. Man wird sich nochmals so richtig bewusst, wie sich das Kind entwickelt hat und was man als Familie alles zusammen erlebt hat. Ein berührender Moment. Übrigens ebenso für die Grosseltern, die nicht selten in einem stillen Augenblick in die Stube schleichen, sich hinsetzen und schmunzeln.
Toll, sich nach einem turbulenten Geburtstags-Tag ein paar Augenblicke hinzusetzen und in Erinnerungen zu schwelgen. Eine solche Atempause tut gut, schärft das Bewusstsein für all die schönen Momente, die da waren (neben den anstrengenden…) und darf einem stolz zurückblicken lassen.
Und, als willkommener Nebeneffekt, hat man so auch gleich die besten Fotos für die Album-Produktion zusammengestellt. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Sozusagen.