Was war für Sie ein wichtiger Lebensübergang?

Der Schwerpunkt während meiner 2jährigen Ausbildung an der Fachschule für Rituale (http://www.fachschule-rituale.ch/) lag auf den sogenannten Lebensübergängen. Chronologisch betrachtet beginnt dies mit der Geburt sprich mit der Aufnahme eines Kindes in die Gemeinschaft/Familie. Darauf folgt die sogenannte Initiation, aus dem Kind wird ein erwachsener Mensch. Dies ist meist in der Pubertät oder bei Volljährigkeit ein Thema. Bei Mädchen kann es die erste Monatsblutung sein, beim Jungen der Stimmbruch. Ein nächster wichtiger Übergang ist eine Heirat, ev. Gründung einer Familie. Und schlussendlich der Tod, Abschied eines lieben Menschen.

Natürlich gibt es in einem Menschenleben viele weitere Übergänge die, je nach dem, mehr oder weniger einschneidend sind. Kündigung des alten Jobs, Neubeginn nach einer gescheiterten Beziehung, Pensionierung, (runde) Geburtstage, der Wechsel der Jahreszeiten, und viele mehr.

Erfahrungen, die wir an Lebensübergängen machen, sind Erinnerungen, die aus der Fülle des gelebten Lebens herausragen. Sie sind wichtige Pfeiler unserer Identität. Diese Erfahrungen bewirken, dass wir sind, wer wir sind. Dies gilt auch für Übergänge, mit denen wir nicht gerechnet haben. In die wir hinein geworfen werden. Wie zum Beispiel der überraschende Verlust der Arbeit, eine plötzliche Krankheit, der Tod eines uns wichtigen Menschen. Solche Ereignisse teilen unser Leben in ein «vorher» und «nachher» ein. Sie konfrontieren uns mit uns selbst, fordern uns heraus. Im Rückblick auf das Leben ist es vielfach wichtig, diese Lebensübergänge als sinnvoll zu erleben, sie zu verstehen. Rituale können eine grosse Hilfe sein um Lebensübergänge zu meistern und zu integrieren.